Das „Lieblingsspielzeug“ vieler Deutscher ist das Auto. Deshalb ist die Kfz-Versicherung bei den Menschen auch bekannt – jeder muss sich mit ihr beschäftigen, denn ohne sie darf ein Fahrzeug nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Welche Merkmale eine Kfz-Versicherung jedoch ausmachen, wissen die wenigsten Versicherungsnehmer wirklich. Deshalb wird hier darüber aufgeklärt.
- KFZ-Haftpflicht ist eine Pflichtversicherung
- Unterschiedliche Tarifierungsvarianten mit unterschiedlicher Leistungsbandbreite
- Kaskoversicherung mit optionalen Deckungserweiterungen
In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr zu folgenden Themen:
1. Die Formen der Kfz-Versicherung
2. Leistungsmerkmale in der Kfz-Versicherung
3. Mögliche Zahlweisen und Grundlagen für die Beitragsberechnung
4. Die Selbstbeteiligung – Beiträge günstiger gestalten
5. Kann-Optionen als sinnvolle Ergänzungen
Die Formen der Kfz-Versicherung
Von Fahrzeugbesitzern können drei verschiedene Formen der Kfz-Versicherung abgeschlossen werden:
- die Kfz-Haftpflichtversicherung
- die Teilkaskoversicherung
- die Vollkaskoversicherung
Bei der KFZ-Haftpflichtversicherung handelt es sich, im Gegensatz zur privaten Haftpflichtversicherung, um eine gesetzlich vorgeschriebene Versicherung. Nur, wenn eine gültige Versicherungsbestätigung hierüber vorliegt, kann ein Fahrzeug zugelassen werden und am Straßenverkehr teilnehmen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung leistet für Schäden Dritter, die durch einen Unfall mit dem Fahrzeug entstehen. So werden von ihr
- Personenschäden
- Sachschäden
- Vermögensschäden
gezahlt.
Trotz Pflichtversicherung hat sich der Markt der KFZ-Versicherer in den letzten Jahren konsolidiert, wie die nachfolgende Grafik belegt:
Mit der Teilkaskoversicherung werden Schäden am versicherten Fahrzeug abgedeckt. Unter anderem sind dies:
- Schäden durch Brand und Explosion
- Schäden durch Elementargefahren (z. B. Sturm und Hagel, Überschwemmung)
- Schäden durch Raub und Diebstahl (auch Teildiebstahl)
- Schäden durch Kurzschlüsse (z. B. nach einem Marderbiss)
- Glasbruchschäden
- Schäden durch Unfälle mit Haarwild oder bei neueren Verträgen bei Tieren allgemein
Die Vollkaskoversicherung ergänzt die Teilkaskoversicherung um die folgenden Leistungen:
- Abdeckung von Vandalismusschäden
- Zahlung für Schäden durch eigenes Verschulden
- Zahlungen, wenn die gegnerische Haftpflichtversicherung ausfällt (z. B. auch bei Fahrerflucht)
Die Direct Line bietet sowohl die Kfz-Haftpflichtversicherung als auch Teil- und Vollkaskoversicherung in drei verschiedenen Tarifen an.
Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist grundsätzlich Pflicht. Ob eine Teil- oder Vollkaskoversicherung notwendig ist, hängt unter anderem vom Alter des Fahrzeugs ab. Je jünger das Fahrzeug ist, umso eher lohnt sich die Kaskoversicherung.
Leistungsmerkmale in der Kfz-Versicherung
Kfz-Versicherungen enthalten vertraglich festgelegte Basisleistungen wie die Übernahme von Personen-, Sach- und Vermögensschäden gegenüber Dritten. Darüber hinaus können auch Zusatzoptionen hinzugebucht werden. Diese können unter anderem sein:
- erhöhte Deckungssumme (mittlerweile sind hohe Deckungssummen Standard)
- Entschädigung zum Neupreis bei Totalschaden oder Fahrzeugverlust
- Kfz-Schutzbrief
- Mitversicherung von Schäden durch grobe Fahrlässigkeit
- Bindung an eine Partnerwerkstatt des Versicherungsunternehmens (Einsparung von Beiträgen)
- Eigenschadendeckung (Versicherungsschutz für Schäden, die am Eigentum des Versicherungsnehmers entstehen)
- Absicherung von Sonderzubehör
- Insassen-/Fahrerunfallversicherung zur Absicherung aller mitfahrenden Personen
- Mallorca-Police (Versicherungsschutz für Mietwagen im Ausland)
Bei unserem Testsieger Direct Line ist die Mallorca-Police in den Tarifen Klassik und Premium eingeschlossen, im Premium-Tarif zusätzlich die Eigenschadendeckung.
Welche Zusatzoptionen zum Basisvertrag hinzugebucht werden, ist vor allem von der individuellen Situation des Versicherungsnehmers abhängig.
Mögliche Zahlweisen und Grundlagen für die Beitragsberechnung
Grundsätzlich wird die Versicherungsprämie für die Kfz-Versicherung jährlich berechnet. Allerdings bieten viele Versicherungsunternehmen mittlerweile auch eine monatliche, quartalsweise oder halbjährliche Zahlweise an. In diesen Fällen kommt jedoch ein Aufschlag hinzu.
Wie sich der Versicherungsbeitrag errechnet, hängt von bestimmten Faktoren – den so genannten objektiven und subjektiven Gefahrenmerkmalen – ab.
Zu den objektiven Gefahrenmerkmalen gehören:
- Fahrzeughersteller
- Fahrzeugtyp
- Erstzulassung des Fahrzeugs
- mögliche Fahrzeugaufbauten
- Motorleistung
- Hubraum
- Verwendungszweck (geschäftlich oder privat)
Entsprechend dieser Merkmale wird eine Einstufung in die sogenannten Typklassen vorgenommen. Die Einstufung erfolgt dabei in Haftpflicht sowie Voll- und Teilkasko aufgrund der unterschiedlichen Schadenverläufe und Risiken in den einzelnen Sparten getrennt.
Unter die subjektiven Gefahrenmerkmale fallen unter anderem:
- Regionalklasse
- Schadenfreiheitsklasse
- Jährliche Fahrleistung
- Stellplatz (z. B. Garage, Straße)
- Vorhandensein einer selbst genutzten Immobilie
- Alter des Fahrzeugs
- Erst- oder Zweitwagen
- Jahreskarte ÖPNV
- Bahncard
- Berufsgruppe
Die Einstufungskriterien werden von den Gesellschaften selten offen gelegt, weshalb es sich empfiehlt, danach zu fragen.
Wer die Einstufungsmerkmale kennt, kann unter Umständen eine günstige Einstufung erhalten. An den objektiven Merkmalen sowie bestimmten subjektiven Merkmalen (z. B. Regionalklasse, Schadenfreiheitsklasse) lässt sich dabei nichts ändern, allerdings können sich andere Merkmale (z. B. Garagennutzung) positiv auf den Beitrag auswirken.
Die Selbstbeteiligung – Beiträge günstiger gestalten
Durch die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung können Beiträge gespart werden. Mit der Selbstbeteiligung werden dabei kleinere Schäden am Fahrzeug bis zum vereinbarten Betrag vom Versicherungsnehmer selbst übernommen. Im Gegenzug bietet die Versicherung einen Beitragsrabatt, da so Verwaltungskosten gespart werden. Die möglichen Selbstbeteiligungskombinationen sind:
- 150 EUR für Teilkasko
- 300 EUR für Teilkasko
- 500 EUR für Teilkasko
- 300 EUR Vollkasko inkl. 150 EUR Teilkasko
- 300 EUR Vollkasko inkl. 300 EUR Teilkasko
- 500 EUR Vollkasko inkl. 150 EUR Teilkasko
- 500 EUR Vollkasko inkl. 500 EUR Teilkasko
- 1.000 EUR Vollkasko inkl. 150 EUR Teilkasko
Ob und wenn ja, welche Selbstbeteiligungskombination gewählt wird, hängt meist von den finanziellen Mitteln des Versicherungsnehmers ab. Wer den Selbstbeteiligungsbetrag ohne Probleme aufbringen kann, sollte eine Kombination mit hoher Selbstbeteiligung wählen und kann langfristig beim Beitrag sparen.
Kann-Optionen als sinnvolle Ergänzungen
Bestimmte Tarifmerkmale können je nach individueller Lebenssituation durchaus eine sinnvolle, aber oft auch kostenintensive, Ergänzung sein. Dazu gehören zum Beispiel:
- Rabattschutz (ab SF-Klasse 25 in der Regel kostenfrei, gegen Aufpreis oft ab SF-Klasse 4 möglich – es erfolgt bei einem Unfall zwar in der Regel eine Rückstufung, aber der Beitragssatz bleibt gleich)
- Erweiterung für Wildschäden (Teilkasko zahlt in der Regel nur bei Unfällen mit Haarwild, durch die Erweiterung werden Unfälle mit allen Tierarten abgedeckt)
- Fahrerschutzversicherung (eignet sich für Vielfahrer ohne Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung und begleicht Verdienstausfall oder zahlt Schmerzensgeld)
Beim Testsieger Direct Line kann der Rabattschutz als Ergänzung mit dem „Nix-Passiert-Tarif“ hinzugebucht werden, in der Vollkaskoversicherung sind in den Tarifen Klassik und Premium außerdem Unfälle mit Tieren aller Art abgedeckt.
Ob diese Ergänzungsversicherungen sinnvoll sind, ist von der persönlichen Lebenssituation abhängig.
Unser Fazit zur Kfz-Versicherung
- Versicherungsnehmer kann durch Zu- oder Abwahl bestimmter Bausteine Einfluss auf die Prämie nehmen.
- Selbstbeteiligung in der Kasko mindert den Beitrag ebenfalls.
- Rabattschutz verhindert nach einem Schaden eine teurere SF-Klasse im Folgejahr.