Während die KFZ-Haftpflicht per Bundesgesetz für alle motorgetriebenen Fahrzeuge vorgeschrieben ist, wird die Hundeversicherung auf Länderebene unterschiedlich behandelt. Der gesunde Menschenverstand legt es jedoch nahe, Schäden, welcher der eigene Hund verursachen könnte, über einen Versicherer abzudecken. Kein Hundehalter kann sein Tier zu 100 Prozent kontrollieren.
- Hundehaftpflicht keine generelle Pflichtversicherung, schützt aber vor Schadensersatzforderungen.
- Große Unterschiede bei der Leistungsbandbreite.
- Bei der Wahl auf größtmögliche Leistungseinschlüsse achten.
In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr zu folgenden Themen:
1. Der macht nichts – ach, das hat er ja noch nie gemacht
2. Das sollte eine Hundehaftpflicht abdecken
3. Flurschäden, ungewollter Deckakt?
Der macht nichts – ach, das hat er ja noch nie gemacht
Dieser Satz ist von Hundehaltern durchaus immer wieder zu hören. Daraus wird deutlich, dass auch der vertrauteste Hund immer noch für eine Überraschung gut ist. Kritisch wird es für den Besitzer, wenn das Überraschungsmoment eine Schadensersatzforderung eines Dritten nach sich zieht. Diese Forderung kann von den Kosten für die Reinigung eines Mantels über die Kosten eines zerbissenen Gegenstandes bis hin in Millionenforderungen gehen, wenn durch den Hund ein Mensch zu Schaden gekommen ist.
Was auf den ersten Blick wenig wahrscheinlich klingt, rückt vielleicht durch eine Meldung aus dem Verkehrsfunk in den Bereich des Möglichen. Immer wieder einmal erfolgt die Meldung „Vorsicht auf der A xy, es befindet sich ein freilaufender Hund auf der Fahrbahn.“ Eine Vollbremsung im Reflex kann durchaus zu einem Auffahrunfall mit Personenschaden führen. Die Schadensersatzforderung läuft nicht bei dem Autofahrer auf, der bremste, sondern beim Hundehalter. Die Frage bei der Auswahl einer Hundehaftpflichtversicherung sollte daher als Antwort nicht die Prämie nach sich ziehen, sondern die Leistungen. Diese sind im Zweifelsfall entscheidender. Unser Testsieger bei den Hundehaftpflichtversicherungen, die Hanse Merkur, erfüllt die Vorgaben am umfassendsten.
Das sollte eine Hundehaftpflicht abdecken
- Versicherungssumme mindestens fünf Millionen Euro für Personen- und Sachschäden.
- Kein Ausschluss für sogenannte Listenhunde oder Mischlinge mit deren rassespezifischen Merkmalen.
- Weltweiter Versicherungsschutz ohne zeitliche Begrenzung
- Schäden an Bestandteilen der Mietwohnung sowie an Hotelzimmern oder Ferienwohnungen einschließlich des beweglichen Inventars.
- Mitversicherung des Forderungsausfalls ohne Mindestschadenssumme
- Schäden durch ungewollten Deckakt
- Versicherungsschutz auch bei Fremdaufsicht
- Flurschäden
- Kostenfreie Mitversicherung der Welpen bis zu zwölf Monaten.
- Verzicht auf Leinenzwang
Das Thema Hundehaftpflicht gewinnt immer mehr an Bedeutung, steigt doch die Zahl der Haushalte mit Hunden in Deutschland stetig an, wie die folgende Grafik zeigt:
Flurschäden, ungewollter Deckakt?
Einige Hunde graben gerne. Auf dem eigenen Grundstück ist auch nichts dagegen einzuwenden. Anders verhält es sich allerdings, wenn das Tier den Vorgarten des Nachbarn umpflügt oder den Blumenbesatz in einer öffentlichen Grünanlage freilegt. In diesem Fall muss der Halter des Hundes Schadensersatz für die Wiederherstellung des früheren Zustandes leisten. Nicht alle Gesellschaften schließen diesen Tatbestand ein.
Das Thema ungewollter Deckakt greift für die Halter eines kastrierten Rüden natürlich nicht. Bei einem Rüden, der nicht kastriert ist, kann es allerdings teuer werden. Deckt der Hund eine heiße Hündin, die allerdings für die Zucht gedacht war und bereits mehrere Auszeichnungen besitzt, entgeht dem Halter der Hündin ein recht hoher Geldbetrag durch den Verkauf der Rassewelpen. In diesem Fall ist der Halter des Rüden haftbar für den entgangenen Gewinn.
Der Einschluss der Forderungsausfalldeckung macht ebenfalls Sinn. Wird der Versicherungsnehmer respektive sein Hund durch einen anderen Hund geschädigt, hat er natürlich Anspruch auf Schadensersatz. Verfügt der andere Hundehalter jedoch weder über eine Haftpflichtversicherung noch über die finanziellen Mittel, den Schaden zu begleichen, greift die Forderungsausfalldeckung. Diese stellt den fremden Halter so, als ob er selbst bei dem Unternehmen versichert sei. Die meisten Versicherer haben hier allerdings eine Leistungseinschränkung und regulieren erst ab einer Mindestschadenhöhe. Unser Testsieger Hanse Merkur verzichtet erfreulicherweise auf diese Restriktion und zahlt vom ersten Euro an.
Ein weiteres Detail, welches die Unterschiede zwischen den Anbietern deutlich macht, ist der Versicherungsschutz im Ausland. Je nach Versicherer fällt dieser durchaus zeitlich limitiert aus, weltweiter Schutz über die EU hinaus ist auch nicht immer gegeben.
Letztlich sollten für alle Hundehalter, die in einer Mietwohnung leben, Schäden an der Wohnung, beispielsweise eine angenagte Tür, durch den Hund ebenfalls mit abgesichert sein. Gleiches gilt für diejenigen Hundehalter, die ihr Tier mit ins Hotel oder in eine Ferienwohnung nehmen.
Unser Fazit zur Hundeversicherung Preisvergleich
- Hundehaftpflichtversicherung noch keine flächendeckende Pflichtversicherung, aber sehr sinnvoll.
- Größtmögliche Deckung bietet zwangsläufig die beste Sicherheit.
- Versicherung auch für sogenannte Listenhunde möglich.